Bestattung

Die Gemeinschaft mit Jesus Christus wird durch den Tod nicht aufgehoben: Von Anfang an hat die Kirche ihre Toten zur letzten Ruhe geleitet. Die Bestattung ist Ausdruck der Liebe und der Achtung gegenüber den Verstorbenen. Im Mittelpunkt des Bestattungsgottesdienstes steht der Glaube an Gott, der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat. Die Gemeinschaft mit Jesus Christus wird durch den Tod nicht aufgehoben. Diese Gewissheit hat Christinnen und Christen zu allen Zeiten Trost und Zuversicht gegeben. Deshalb heißt es auch in der Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), dass im Gottesdienst zur Bestattung der gekreuzigte und auferweckte Herr Jesus Christus verkündigt wird.


Die letzte Ruhe

Nein, denn evangelische Christen sind überzeugt, dass Gott für die Auferstehung eines Menschen nicht dessen Leichnam braucht. Verbrennen und Beerdigen sind also gleichwertig – in der Erde „verschwindet“ der Körper des Verstorbenen ja ebenso wie beim Verbrennen.

Eigene Wünschen für die Beerdigung kann man aufschreiben und bei seiner Familie, dem Pastor oder einem Bestatter hinterlegen. Für viele Angehörige ist das später eine große Hilfe. Hat man das nicht gemacht, entscheidet der Ehepartner / die Ehepartnerin, bei Unverheirateten die Eltern. Wie die Trauerfeier im Einzelnen abläuft (Lieder, Gedichte, …) bespricht man mit dem Pfarrer / der Pfarrerin oder der Person, die die Zeremonie leitet.

Gerade in der Stadt stehen viele Friedhöfe unter nicht-kirchlicher Verwaltung. Dort gibt es Bereiche für die unterschiedlichen Glaubensrichtungen. In Hamburg gibt es einen Friedhof speziell für die Fans des HSV, Gelsenkirchen hat für Fans von Schalke 04 einen Friedhof, der wie ein Stadion aussieht. Dorfkirchen haben ihren Friedhof meist in direkter Nachbarschaft.

Ja, aber in Grenzen: Der Sarg kann bemalt werden, zum Beispiel auch mit dem Logo eines Fußballvereins. „Was auf kirchlichen Friedhöfen nicht geht, sind Zeichen, die der christlichen Botschaft widersprechen“, sagt Matthias Dreher vom Gottesdienst-Institut in Nürnberg. Motive zum Beispiel, die andere Götter zeigen. Auf dem Grabstein kann ein Spruch aus der Bibel oder ein anderer kurzer Text stehen. Auch ein Foto ist möglich, ausgeschlossen aber sind nackte Frauen, knallige Farben oder wilde Formen. Wer will, kann inzwischen einen QR-Code auf den Stein setzen lassen. Bei den städtischen Friedhöfen sollte man nachfragen, was geht und was nicht.

Ja, auf Wunsch wird der Verstorbene im offenen Sarg einige Tage vor der Beerdigung aufgebahrt, viele Bestattungsinstitute haben dafür extra Räume.

Die Angehörigen fahren mit einem Schiff aufs Meer und lassen die Urne ins Wasser. Ein Pastor kann mitfahren, der Kapitän kann es aber auch alleine machen. Dafür gibt es extra Bereiche in der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer, Atlantik und Pazifik. Die Urne löst sich nach einigen Stunden im Wasser auf.

Zuerst gibt es eine Trauerfeier am Sarg des Verstorbenen. Danach folgt die Beisetzung auf dem Friedhof. Drei Elemente gehören zu einer Trauerfeier: Es wird aus dem Leben des Verstorbenen erzählt, das heißt, er wird gewürdigt. Für den Toten wird gebetet. Und für die Angehörigen gibt es eine tröstende Predigt.

Man kann sich auf jedem Friedhof in Deutschland beerdigen lassen, wenn es dort freie Grabstellen gibt. Normalerweise wird man auf dem Friedhof der Kirchengemeinde beerdigt, in der man wohnt. Wenn man das nicht möchte, sollte man es vorher seiner Familie mitteilen. Auf einem evangelischen Friedhof kann auch beerdigt werden, wer nicht Mitglied der Kirche ist.

In Deutschland ist das verboten. Genauso wenig darf man die Urne auf den Kaminsims stellen oder die Asche im Garten verstreuen. Dazu Matthias Dreher (Gottesdienst-Institut in Nürnberg): „Bei der Beerdigung geht es auch darum, den Toten loszulassen. Dieser Aspekt fehlt bei solchen Formen.“

Ja, wer Mitglied der Kirche ist, kann auch kirchlich beerdigt werden. Der Wille des Verstorbenen entscheidet und sollte auch von den Angehörigen respektiert werden.

Am besten an ein Bestattungsunternehmen. Das kommt ins Haus und bespricht alles Weitere mit einem: Der Bestatter sagt auch dem Pfarrer Bescheid, wenn man Kirchenmitglied ist.

Man kann sich in Bestattungswäldern beerdigen lassen. Dort wird die Urne unter einem Baum beigesetzt. Blumenschmuck ist nicht vorgesehen, auch kein Grabstein. Wer will, kann dort auch anonym seine letzte Ruhe finden.