Die Bevölkerung des Amtsbezirks Nonnweiler war zum größten Teil katholisch. Eine Minderheit, die hauptsächlich um Mariahütte wohnte, war evangelisch. Die evangelische Bevölkerung des Amtsbezirkes gehörte zur evangelischen Kirchengemeinde Hermeskeil und wurde von Pfarrer Szallies betreut.
Da das Saarland noch Saargebiet hieß und zu Frankreich gehörte, mussten die Kirchgänger die nach Hermeskeil in die evangelische Kirche wollten zuerst durch den französischen und anschließend durch den deutschen Zoll, auf dem Rückweg das Ganze in umgekehrter Reihenfolge. Immer wurden sie am Zoll gründlich von beiden Seiten „gefilzt“, und man verbrachte erhebliche Zeit am Grenzübergang. So beschloss man, dass der Pfarrer von Hermeskeil nach Nonnweiler kommen sollte, da dann nur noch eine Person durch die Zollbeamten das Prozedere der Leibesvisitation erdulden musste.
Bis zum Jahre 1956 feierte die Evangelische Kirchengemeinde ihren Gottesdienst in der Volksschule und anschließend in der Berufsschule Nonnweiler. Es ergab sich die Notwendigkeit zum Bau einer eigenen Kirche. Die Wahl des Ortes fiel auf den Ortsteil Mariahütte.
Ende August 1956 wurde mit dem Bau der evangelischen Kirche, nach den Plänen des Trierer Architekten Baurat Vogel, vom Maurermeister Schmeier aus Sötern begonnen. Das Altarbild aus rotem Ton gebrannt hat der Bildhauer Eugen Keller entworfen. Der Antrag enthielt noch mehr Wünsche an die Saarregierung die nicht realisiert wurden, „Wohnraum für ein ordentliches evangelisches Ehepaar (Küster), später evtl. eine einklassige evangelische Volksschule.
Nach der Grundsteinlegung unserer schmucken Kirche am 2. September 1956 konnte das Gotteshaus bereits am 23. Juni 1957 durch den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Heinrich Held, bei strömenden Regen, feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Die Kosten sind mit 65 000 DM bzw. 6 550 000 französischen Franken beziffert. Für den Bau wurden vom Landeskirchenamt „keine Patenmittel als Beihilfe“ gewährt, „weil sich das Bauprojekt auf Saargebietsboden befindet“. Altbundespräsident Theodor Heus schrieb handschriftlich, aus Bonn zur Einweihung, in die von ihm gestiftete Bibel den Spruch „Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi unseres Herrn. 1. Kor 1,9“. Seitdem werden in der evangelischen Kirche Mariahütte regelmäßig Gottesdienste gefeiert. Mit dem angrenzenden Gemeinderaum hat die Evangelische Kirchengemeinde Hermeskeil-Züsch im Bezirk Nonnweiler ein Gemeindezentrum, von dem man nur wünschen kann, dass es noch vielen zum Segen werden möchte.